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Der Naschmarktmord
(aus "Lemmings Himmelfahrt")
Es ist viertel sieben. Die junge Frau am Steuer des Wagens, ihres Zeichens Verkäuferin in einem kleinen Naturkostladen jenseits der Donau, wird an diesem Mittwoch nicht zur Arbeit erscheinen. Sie wird das Auto wenden, mit zitternden Knien nach Hause fahren, die Tür verriegeln und sich in ihr Biosonne Bambusbett legen. Aber Joghurt und Yoga, Fengshui und Fliederkissen werden sie nicht von dem Alptraum befreien können, der da so jählings an ihrer Kühlerhaube vorbeigehuscht ist. Sie hat Ravana gesehen, den Dämonenfürsten und Todfeind des Vishnu; sie hat an jenem Morgen dem Inbild des Bösen ins Auge geblickt, aus und basta, und kein Therapeut dieser Welt wird je etwas daran ändern können.
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