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Friedrich-Glauser-Preis 2005

 

Pressemitteilung
30.4.2005

Die Jury der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT (AIEP/IACW) hat den FRIEDRICH-GLAUSER-PREIS - KRIMIPREIS DER AUTOREN 2005 in der Sparte DEBUT dem Wiener Kriminalschriftsteller STEFAN SLUPETZKY für deinen Kriminalroman "Der Fall des Lemming" zuerkannt.

Begründung:

Leopold Wallisch ist der Lemming, ein geschaßter Ex-Polizist, der nun sein täglich Brot mühsam als Privatdetektiv in Wien verdienen muß. Als bei einem dieser ungeliebten Observationsaufträge das Objekt der visuellen Begierde – ein pensionierter Lateinlehrer – mit eingeschlagenem Schädel vor seinen Füßen im Wiener Wald liegt, beginnt eine Geschichte um Abhängigkeit und Mord, um seelische Grausamkeit und um Rache, die den Lemming nicht nur in die Jahrzehnte zurückliegende Vergangenheit einer Schulklasse führt, sondern bei den eigenmächtig durchgeführten Nachforschungen auch wieder die Wege jenes dumpf-faschistoiden Ex-Kollegen kreuzen läßt, der seinerzeit der Grund für seine Entlassung aus dem Polizeidienst war.

In gekonnter Ermittlermanier, aber auch mit Methoden jenseits aller polizeilichen Konvention, setzt sich der Lemming auf die Spur des toten Dr. Grinzinger und fördert die Geschichte eines Tyrannen zutage, der vor vielen Jahren den Samen tödlicher Aggression in die Seelen junger Menschen gepflanzt hat.

In dicht geflochtener Handlungsstruktur entwirft Stefan Slupetzky in “Der Fall des Lemming“ eine Detektivgeschichte, die nicht nur außerordentlich spannend und mitreißend ist, sondern bei aller Verpflichtung gegenüber klassischen Mustern durch eine Vielzahl überraschender Wendungen und Bilder begeistert. Sprachlich seiner Heimat und dem Wiener Schmäh verbunden, verliert der Autor nie das Gefühl für das richtige Maß und zeigt darüberhinaus eine erzählerische Reife, die für ein Debüt bemerkenswert ist. Die mit viel Liebe gezeichnete Hauptfigur müht sich als sympathischer Loser durch einen Fall, dessen brutale Abgründigkeit bei allem Wortwitz und skurrilem Detail immer präsent bleibt.

“Der Fall des Lemming“ ist ein fesselndes, amüsantes Lesevergnügen mit wohldosiertem Lokalkolorit, ein witziger, bedrückender und subtil kritischer Roman von herausragender Vielschichtigkeit.


Die anderen nominierten Autoren waren (in alphabetischer Reihenfolge):

Susanne Ayoub, Engelsgift
Mischa Bach, Der Tod ist ein langer, trüber Fluß
Birgit Lautenbach & Johann Ebend, Das Kind der Jungfrau
Christian Schünemann, Der Frisör


Der Preis wurde am 30.4.2005 beim Tango-Criminale zum Abschluß der Criminale 2005, dem Jahrestreffen des SYNDIKATS im Hochsauerlandkreis, überreicht. Die Laudatio wurde von Norbert Horst gehalten.

Die Jury des SYNDIKATS: Klaus Dewes, Dorle Gelbhaar, Norbert Horst, Thomas Przybilka, Marcus Starck, und Gabriele Wolff.

Thomas Przybilka (für die Jury)

Begründung: N. Horst

 

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