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Das Schweigen des Lemming

 

Caro Wiesauer, "Kurier", 7. Oktober 2006

Dass Slupetzky derart locker Anekdoten aus der Kunstszene aus dem Ärmel schüttelt, liegt zum Teil wohl daran, dass er selbst einmal an der Akademie studiert hat. Sein Blick auf bekannte Künstler-Charaktere ist zudem ein sehr persönlicher, vertrauter. Natürlich erzählt Slupetzky auch wieder viel von Wien und den Wienern – wer die Stadt und ihre Menschen kennt, wird oft schmunzelnd nicken; wer nicht, wird interessiert sein. Sprachlich hat er diesmal seine Metaphernflut eingedämmt – zugunsten der Spannung und des Handlungsflusses: Der bisher beste Fall des Lemming. Dabei waren schon die ersten zwei nicht ohne.

 

Volker Albers, "Hamburger Abendblatt", 21. Jänner 2007

"Das Schweigen des Lemming" ist Stefan Slupetzkys dritter Kriminalroman. Der Autor, Jahrgang 1962, ist ein eleganter Stilist, der seine Geschichten schwarzhumorig unterfüttert, was vermutlich seiner Wiener Herkunft geschuldet ist. Seine Romane sind ein Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite.

 

Martin Kugler, "Die Presse", 3. November 2006

Stefan Slupetzkys "Das Schweigen des Lemming" (rororo) - sein dritter Fall - darf als sehr gelungen bezeichnet werden. Schon der Aufhänger macht staunen: ein strangulierter Pinguin im Tiergarten Schönbrunn.

 

Roana Brogsitter, "Bayrischer Rundfunk", 18. Oktober 2006

Lemmings dritter Fall ist genauso schräg und spannend wie seine Vorgänger (...) Wie gewohnt: Absurde Situationen, skurrile Figuren, viel Lokalkolorit und hintergründiger Humor. Ein Krimihighlight aus Österreich.

 

Kathrin Fischer, "Hessischer Rundfunk", 19. November 2006

Die Wiener, selbst wenn sie im Stuttgarter Exil leben wie Heinrich Steinfest, schreiben besondere Kriminalromane: Melancholischer als andere, schräger, schwarzhumoriger, witziger, langsamer und eigenwilliger. Offensichtlich prägt er, der berühmte Wiener Schmäh, von dem niemand genau weiß, woraus er eigentlich besteht. Diese Kriminalromane sind Romane mit einem Thema, das auch Stefan Slupetzky vertraut ist (...) Das Thema Weltekel, das schon den Wiener Publizisten Karl Kraus umgetrieben hat, bearbeitet Stefan Slupetzky ähnlich wie der: Mit einem blitzgescheiten und scharf geschliffenen Humor (...)

Was der italienische Filmregisseur Frederico Fellini einmal zu dem französischen Krimiautor George Simenon gesagt hat, das gilt auch für den Wiener Krimiautor Stefan Slupetzky:

Sie und ich haben im Grunde immer nur Niederlagen dargestellt. Aber ich muss Ihnen sagen, ich muss es Ihnen einfach endlich sagen: Wenn man eines Ihrer  Bücher zuschlägt, hat man daraus, selbst wenn es schlecht endet, Kraft geschöpft. Ich glaube, die Kunst ist dies, ist die Möglichkeit, die Niederlage in einen Sieg, die Traurigkeit in Glück zu verwandeln. Die Kunst ist ein Wunder ...

 

Susanne Wiedamann, Mittelbayerische Zeitung, April 2007

Der Wiener Autor Stefan Slupetzky ist mit allen Wassern gewaschen, ein Meister des absurden Gedankens, der kein Pardon kennt und kein Tabu akzeptiert, der sich der typisch österreichischen Lust am Morbiden mit schwarzem Humor bedient, um seine ausgefallenen Geschichten zu inszenieren. Schräg, voller Schmäh, intelligent und sprachlich geschliffen sind seine Stories und Romane. Und er kann sie auch hervorragend vortragen (...) Die Lesungen des Malers, Musikers und Schauspielers haben Hörspielqualität, so ausgefeilt prägt er auch stimmlich die exzellent gezeichneten Figuren (...)

Slupetzkys Kriminalfall hat eigene Qualität. Sein Lästern am Operettenstaat Österreich, seine Typen, seine Scharfzüngigkeit, die zynische Weltsicht, die aus seinen irrwitzigen Schilderungen spricht - das alles macht seine Krimis und auch die Kurzgeschichten zu einem echten Vergnügen (...) Eine Entdeckung!

 

"seitenweise.at", Dezember 2006

Slupetzky - der Dichterfürst...

Sein bestes bisher - auch wenn das fehlende Genetiv-"s" im Titel schmerzt, das Buch entschädigt dafür von der ersten bis zu letzten Seite. - Mord im Wiener Zoo, und schon ist der Lemming wieder gegen seinen Willen in einen Fall verwickelt ...

Inklusive einer österreichischen Farbenlehre und einer psychologischen Betrachung zum Thema "Duzen" in diesem Land, die Jörg Mauthe zur Ehre gereichen würde. Und zudem erhält die Leserin, der Leser endlich eine glaubwürdigere Erklärung zu einem österreichischen Kriminalfall ...

 

Erich Demmer, "Die Presse", 30. September 2006

Kleinganoven, ein populistischer Politiker, subventionsfreudige Transportunternehmer und eine in Akademiejahren zusammengeschweißte Studentengruppe mit Hang zu aktionistischem Ulk bereichern die Szenerie dieses witzigen Krimis, der Wien in der europäischen Krimilandschaft die richtige Bedeutung verleiht.

 

"Saarbrücker Zeitung", 2. Oktober 2006

Krimi der Woche

Was langsam und bedächtig mit viel Wiener Schmäh daherkommt, ist eine köstliche Satire auf das Krimigenre. Wunderbar.

 

Ingeborg Sperl, "Der Standard", 14. Oktober 2006

(...) streckenweise sehr behäbiger Krimi (...) verqueres Opus (...)

 

"hr-online.de", 21. Dezember 2006

Wieder ein Österreicher. Die schreiben einfach die interessantesten Krimis. Schwarzhumorig, sprachverliebt, skurril, grotesk. Stefan Slupetzky hat sich mit seinem dritten Roman um den Expolizisten Lemming endgültig in die erste Liga der deutschsprachigen Krimiautoren katapultiert (...) Abseitiger Humor, der berühmte Wiener Schmäh und ein gerüttelt Maß Melancholie.

 

Andrea Fischer, "Der Tagesspiegel", 26. November 2006

Lemming begegnet erstaunlichen Leuten und lernt die merkwürdigen Spielregeln des Kunstbetriebs genauso kennen wie die Umtriebe der reichen, einflussreichen Wiener Gesellschaft. Was er etwas aus den Augen verliert: den Fall des toten Pinguins. Dass dem so ist in Slupetzkys Krimi, daran können sich aber nur humorlose Menschen stören. Schließlich bietet das Genre inzwischen ein breites Dach, unter dem eben auch vergnügliche, schräge Geschichten Platz finden können. Sind sie nur gut genug erzählt, verzeiht man ihnen, dass die Spannung etwas fehlt: Die mühsame Reise eines tapsigen, aber zugleich klugen Detektivs ist unterhaltend genug (...)

Lemming ist ein ernsthafter, eigensinniger Mensch, der lebensklug und humorvoll die hässlichen und die poetischen Seiten Wiens zeigt. Das ist zum Lachen, zum Staunen und auch zum Nachdenken. Und die Moral von der Geschicht: Unterschätze den Verlierer nicht.

 

"VOR-Magazin", September 2006

Warum sind die Slupetzky-Krimis immer so spannend? Liegt es am typisch wienerischen Ambiente? An den raffinierten Plots, die der Autor so unauffällig etabliert? Oder liegt der Reiz doch in den handelnden Personen, die - egal, wie abstoßend sie auch sein mögen - immer noch nachvollziehbar bleiben? Wie auch immer, es gibt einen neuen Lemming-Krimi, und daher ist der Herbst für Krimifreunde gerettet.

 

Walter Delabar, "lieraturkritik.de", 22. Jänner 2007

Spannung ist allerdings das wenigste, was an diesem Wiener Kriminalroman auffällt. Es ist, wie kaum anders zu erwarten, die Machart, die gefällt. Und die hat große Vorbilder: "Kottan ermittelt", Helmut Zenkers Romane um Minni Mann, Wolf Haas haben Furore gemacht und den Krimi österreichischer Machart als absurd, skurril und höchst lesenswert ausgezeichnet. Er ist dabei sprachlich und in der Konstruktion von offensichtlicher Kreativität, zwischen Liebenswürdigkeit und Kaltschnäuzigkeit pendelnd, dass es eine Lust ist. Wo Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek zu schimpfen beginnen, wenn es um Österreich geht, überziehen diese Autoren ihr Land anscheinend lieber mit Hohn und Spott, die sie auch gleich auf sich und ihre Lieblingsfiguren anwenden. Man kann also als Österreicher sein Land mit aller Inbrunst durch den Kakao ziehen, ohne sich von ihm distanzieren zu müssen. Man kann also eine Geschichte durchaus modern erzählen, ohne dass sie langweilig wäre und die Lektürefähigkeit auf die Probe stellt. Man kann also immer noch Krimis schreiben, die amüsieren, vor allem in Österreich. Und das ist doch immerhin mal eine gute Nachricht, oder?

 

Sigrid Strohschneider-Laue, "ebensolch.at", November 2006

Das ist ja das Reizvolle am Lemming. Er rührt mit der ihm eigenen Präzision jenes Ekelige am Bizarren auf, das man - allgemein wegschauend - Normalität nennt.

Der Witz der Abgründigkeit bleibt somit auch im dritten Lemmingroman Markenzeichen. Dem ewigen Verlierer gelingt wieder ein Pyrrhussieg, den Krieg im Sumpf wird er allerdings nie gewinnen. Was wiederum ein Glück für die Leserschaft ist, denn damit wird uns der Lemming hoffentlich noch lange als subtiler und unfreiwillig subversiver Zeit- und Wienkritiker erhalten bleiben (...)

Witzig, brutal, frivol, kritisch und spannend bis zur letzten Seite - also inklusive Nachwort.

Im Zuge der 2. Wiener Kriminacht am 28. September las Slupetzky unnachahmlich und pointiert besonders "schreckliche" Passagen für ein großes und unersättlich begeistertes Publikum. Nachdem man den Autor nicht mit dem Band mitgeliefert bekommt, muss man selbst lesen, aber das ist ja beim Lemming ein böses Vergnügen. Falls die Familie Sie drängt oder auf "Ihren Lemming" begehrliche Blicke werfen sollte, machen Sie es wie ich: Kaufen sie einfach noch ein paar Exemplare.

 

Martin Lhotzky, "Falter", Februar 2007

Neben einem Faible für Viecher hält Slupetzky aber auch eine nicht unintelligente Variante für den Diebstahl der Saliera bereit. Die Auflösung dieses realen Falles begab sich, als das Manuskript schon beim Verlag lag, wofür sich der Autor im Nachwort fast schon entschuldigt. Aber anstatt Vergebung (wofür eigentlich?) gebührt dem Autor vielmehr Dank dafür, dass sich auch Pinguine rächen dürfen.

 

Jörg von Bilavsky, "literature.de", 10. Jänner 2007

Slupetzky sei Dank hängt in diesem inhaltlich wie dramatisch „kunstvollen“ Krimi am Ende alles mit allem zusammen und jeder kennt jeden. Auch wenn die potenziellen Täter und andere Verdächtige es nicht sofort zugeben (...) Doch hierin liegt ja der Charme dieses Autors, der wie viele seiner österreichischen Krimikollegen (Haas, Wieninger, Steinfest u.a.) zum intellektuellen Vergnügen der Fans die Action der Atmosphäre und den Plot der Philosophie opfert. Obgleich sich auch der ehemalige Musiker und Kunstpädagoge auf ein atemberaubendes Finish versteht. Was in Slupetzkys Romanen zählt, ist das kriminalistische Denken auf Ab- und Umwegen. Lemmings geistreichen Gedankenspuren folgt man mit dem geistigem Genuss.

FAZIT: Hier kommen Kunst- und Krimifreunde auf ihre Kosten.

 

Alfred Ohswald, "buchkritik.at", 21. September 2006

Der dritte Roman um seinen Helden Lemming ist eindeutig ausgereifter als seine beiden Vorgänger. Der intelligente Humor ist subtiler und zurückhaltender eingesetzt. Slupetzky entwickelt sich hier zum Meister gelungener und hintergründiger, oft auf mehreren Ebenen passender Bilder und Metaphern. Obwohl der Roman in recht lockerem Stil erzählt wird, steckt offensichtlich viel Gedankenarbeit in manchem Wortspiel und „Sager“ (...)

Mit „Das Schweigen des Lemming“ hat er sich eindeutig in die Spitze der österreichischen Krimiautoren hineingeschrieben.

 

Barbara Keller, "berlinkriminell.de", November 2006

Stefan Slupetzky widmet sich in seinem neuen Krimi einem realen Verbrechen (...) 

In seinem Krimi spielt Stefan Slupetzky fantasievoll mit diesem mysteriösen Kunstraub und legt eine höchst verwickelte Krimikomödie hin, die sich der Kunst, den Besonderheiten Wiens und dem Leben an sich widmet.

 

Richard Lifka, "Wiesbadener Tagblatt", 29. November 2006

Im aktuellen Roman "Das Schweigen des Lemming" spielt Stefan Slupetzky fantasievoll mit einem tatsächlich geschehenen, mysteriösen Kunstraub und legt eine höchst verwickelte Krimikomödie vor, die sich der Kunst, den Besonderheiten Wiens und dem Leben an sich widmet (...)

Slupetzky versteht seine spannenden, skurrilen und abgründigen Bücher explizit als Wiener Krimis. Da seine Romane voller historischer Bezüge stecken und auch nicht mit Beschreibungen real existierender Orte geizen, ist es für den Krimi- und Wienliebhaber nicht nur ein besonderes Vergnügen mit dem "Lemming" die Wiener Unterwelt kennen zu lernen, sondern auch die Schauplätze abzugehen oder, wie Slupetzky empfiehlt, per Straßenbahn zu erforschen.

 

"FHM - Magazin", Dezember 2006

Mit dem dritten Lemming-Krimi - der erste war brilliant, der zweite lauwarm - hat sich Slupetzky an die Spitze geschrieben.

 

"Playboy", Dezember 2006

Ein Wiener Krimi, charmant und komisch.

 

"Heute", 12. Oktober 2006

Gut aufgebaute Spannung, undurchsichtige Charaktere und jede Menge Wiener Lokalkolorit.

 

Thomas Kürten, "krimi-couch.de", November 2006

Qualitativ knüpft dieser dritte Lemming unmittelbar an seine beiden Vorgänger an. Romane, die man lieb gewinnen kann. Schelmisch erzählt und mit einem zwar stets präsenten, aber nie zu dick aufgetragenen Wiener Schmäh. Slupetzkys Schreibe hebt ihn erfrischend von der Großzahl der deutschsprachigen Autoren ab. Und er hat Ideen. Kreativität beweist er hier nicht nur mit dem ungewöhnlichen „Mordfall“, sondern auch mit einer Vielzahl von Streichen, die er in den Kreisen der Wiener Kunstakademie ansiedelt. Einfälle, mit denen er den Wert und die Wertbemessung von Kunstobjekten ironisch hinterfragt (...)

Das Schweigen des Lemming“ ist der bislang am dichtesten erzählte Band der Serie. Slupetzky hat seinen ruhigen Humor wieder in der richtigen Dosierung eingesetzt. Dabei nährt der Autor seine humoristischen Einlagen ausschließlich aus den Ermittlungen und nicht aus dem Randschauplatz „Lemmings Privatleben“. Er bringt intelligente Wendungen, plastische Charaktere und immer wieder originelle Einfälle. Slupetzky scheint sich von Roman zu Roman steigern zu können. Der künstlerische Spagat, den er hier unternimmt (Krimi ohne Mord), kann aber nicht den ungeteilten Applaus finden.

 

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