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Lemmings Himmelfahrt
Volker Albers, "Hamburger Abendblatt", 13. September 2005 Slupetzky, Jahrgang 1962, ist ein eleganter Stilist, pointiert und reflexiv in seiner Sprache, böse manchmal, auf das Schönste skurril und schwarzhumorig, da mag die Wiener Herkunft des Autors eine Rolle spielen (...) "Lemmings Himmelfahrt" liest sich spannend, raffiniert ist die Geschichte konstruiert, plastisch sind die Figuren gezeichnet, manchmal auch komisch überzeichnet, gepolstert ist alles mit einer Portion dezent morbiden, die Groteske streifenden Humors. Nachdem Wolf Haas sich anderen belletristischen Formen zugewandt hat, gilt es, in der Wiener Krimiszene den Spitzenplatz neu zu besetzen. Heinrich Steinfest ist da ein Kandidat. Stefan Slupetzky auch.
Kathrin Fischer, "Hessischer Rundfunk", 21. August 2005 Das
spezifische Klima Wiens, dieser Metropole urgemütlicher Ungemütlichkeit, wo
die Menschen zur Welt kommen „am Meridian der Skepsis“, wie der berühmte
Wiener Journalist Alfred Polgar um die Jahrhundertwende einmal schrieb, dieses
Klima bringt einen bestimmten Künstlerschlag
hervor, auf den wir Deutsche nur mit fassungslosem Neid blicken können. Es ist
eine widerborstige Menschenspezies, deren Haltung aus einer Art wütender Abwehr
der schlecht eingerichteten Welt besteht. Stefan Slupetzky ist genau so ein typisch Wiener Künstler, einer, der die Welt mit dem Blick eines enttäuschten Moralisten anschaut, der angewidert ist von der Bosheit der Menschen und der sie mit der einzigen Waffe bekämpft, die Verzweiflung nicht stumpf macht: mit dem Humor. In diesem Fall ein bitterer Humor, dunkel und zynisch, ein Humor wie ein Antikörper, der erlaubt weiterzuleben (...) Und
wie so viele österreichische Autoren liebt auch Stefan Slupetzky die
Abschweifung, das nachdenkliche Innehalten und detailverliebte Betrachten, das
gedankliche Pirouettendrehen, das sich langsam in immer absurdere Höhen
hinaufschraubt. Die Krimihandlung ist ihm nur Mittel zum Zweck, ohne dass er
dabei den Plot nicht ernst nähme. Im Gegenteil. Exakt konstruiert, funktioniert
der Roman, obwohl abschweifend, ausgezeichnet als Genretext. „Hass
muss produktiv machen. Sonst ist es gleich gescheiter zu lieben“, hat einer
der berühmtesten Wiener mal geschrieben: der Essayist und Publizist Karl Kraus.
Slupetzky hat diesen Rat beherzigt. Sein Roman ist ein funkelndes, sprachlich
meisterhaftes Stück reinster Weltekel-Prosa, verpackt mit der Zärtlichkeit
dessen, der noch in der Lage ist, eine bessere, eine gerechtere Welt zu
ersehnen. Ein wahres Glück, solch ein Krimi.
"Die Presse", 21. Mai 2005 Kein Wien-Krimi von der Stange: Auch Lemmings Himmelfahrt, Stefan Slupetzkys zweiter Roman mit dem bärbeißigen, entgegen seinem Spitznamen recht individuellen Ermittler, ist weit mehr als gängige, eben in Wien angesiedelte Krimiware. Slupetzky kreiert mit viel Kenntnis, Fantasie und Witz außergewöhnliche Situationen und überraschende Wendungen, die das Leserherz erfreuen und das -hirn klüger zurücklassen.
"Tages - Anzeiger", 24. Jänner 2006 Auf die Spitze der Skurrilität treibt Stefan Slupetzky Mord in "Lemmings Himmelfahrt" (...) Wortgewaltig und mit dosiertem Wiener Lokalkolorit schweift der Autor durch die tragisch-schockierende Vergangenheit seiner Figuren und knüpft sie lässig an die Gegenwart. Ein fulminantes Finale krönt das kuriose Buch voller Erzählwitz.
Florian Hoppe, "feki.de", Juli 2005 Stefan
Slupetzky (...) hat seinen neuen Roman noch düsterer und abgründiger gestaltet
als seinen Erstling. Doch gerade dies macht auch die Faszination des Werkes aus,
zumal der Autor uns einen der kältesten und emotionslosesten Mörder seit
Hannibal Lecter beschert.
Barbara Keller, "berlinkriminell.de" Ferdinand
Buchwieser findet sich auf dem Wiener Naschmarkt unversehens in einem bösen
Hinterhalt wieder. Gerade noch hat sich der zynische Krankenpfleger mit der
sadistischen Ader von seiner Geliebten verabschiedet: nach Mauritius. – Da
erschießt ihn der Sanatoriumsinsasse Nestor Balint mit einer eleganten
Damenpistole. Der einzige Zeuge bleibt zurück. Es ist der Lemming, der sich für
die herbeieilenden Schaulustigen als Täter anbietet und sofort das Weite sucht.
Caro Wiesauer, "Kurier", 18. Juni 2005 Nach dem "Fall des Lemming" legt der Wiener Autor mit dessen Himmelfahrt einen witzigen, hoch komplizierten und klug durchdachten zweiten Plot nach.
Daniela Völker, "literaturhaus.at", 20. Juni 2005 Slupetzky hat es bereits mit diesem zweiten Buch über dem Lemming geschafft, dass einem dieser Antiheld richtig ans Herz wächst mit seinen ganzen Eigenheiten. Die Figur des Privatkommissars ist glaubhaft, witzig, menschlich ... all das, was gute Kriminalromane der letzten Jahre auszeichnet, wenn man beispielsweise an die Kollegen aus Schweden und Italien denkt. Sehr faszinierend am Lemming ist auch, dass er oft dem Bösen, dem Zwielichtigen näher steht als den Hütern des Gesetzes und dass Slupetzky in seinen Romanen zumindest ansatzweise die Krimiwelt auf den Kopf stellt (...) Der Roman ist aus zwei Perspektiven erzählt: Zum einen schildert er Lemmings Dilemma und beginnende Ermittlungen, zum anderen werden immer wieder Episoden und Stationen aus dem Leben des Täters eingeblendet, was anfangs verwirrend erscheinen mag, sich aber letztlich zu einem hervorragend komponierten Ganzen entwickelt (...) Bei der Lektüre von "Lemmings Himmelfahrt" kommt einem - nicht nur durch den Ort des Geschehens - unmittelbar ein Vergleich mit Dürrenmatts "Physikern" in den Sinn, mit dessen Skurrilität Slupetzky durchaus mithalten kann (...) Eines sei in jedem Fall gesagt: Langweilig wird es einem mit dem Lemming in Wien nicht so schnell. Und deshalb ist gegen einen dritten Fall nichts einzuwenden!
Wolfgang Weninger, "krimi-couch.de", Juli 2005 Wortgewaltiger, morbider Humor in breitestem Wienerisch (...) Hintergründigkeit und Wiener Herz bieten hier eine Einheit, die es fast unmöglich macht, dieses Buch nicht zu mögen.
"Pfälzischer Merkur", August 2005 Slupetzky entfacht ein morbides, irrwitziges Katz- und Maus-Spiel. Seine Lemming-Romane sind eine Wohltat zwischen all den ungezählten mittelmäßigen Krimireihen.
"Kärntner Woche", 26. April 2006 Mit dem Wiener Multitalent Stefan Slupetzky hat Österreich einen neuen Krimi-Autor, der das Zeug hat, in einem Atemzug mit Wolf Haas, Alfred Komarek oder Ernst Hinterberger genannt zu werden.
Ulli Emminger, Buchhandlung Godai Geglückt
ist dieses Buch sicher nicht. So ein durchdachter, witziger, sprachgewaltiger,
weiser und letzten Endes böser Roman kann einem nicht glücken, geschweige denn
passieren (...) „Ein
Krimi wie ihn nur ein Österreicher schreiben kann“ – das stimmt wirklich,
ein melancholischer, eher unscheinbarer, fast schön tölpelhafter Protagonist
und eine wunderbar skurrile, aber auch berührende Geschichte (...) Das
Buch führt weit über das an der Oberfläche Geschilderte hinaus. Im Grunde ist
es eigentlich keine einfache oder „leichte“ Geschichte, sondern bedacht
gesellschaftskritisch und weise. Und
das Ende! – das war von tiefböse/ironisch bis irr-witzig wirklich alles.
"krimi-couch.de", Mai 2005 (Leserkommentar) Das
mit Abstand beste Buch, das ich jemals gelesen habe.
"playboy.de", Juli 2005 Wiener Humor ist eine Kunst für sich: Sarkasmus, gepaart mit unwiderstehlichem Charme. Stefan Slupetzky gilt darin als großartige Neuentdeckung.
Sigrid Strohschneider-Laue, "ebensolch.at" Slupetzky zoomt sich auch im zweiten "Lemming" wieder vordergründig spannend und hintergründig analysierend in die unermesslichen Abgründe der Wiener Seele (...) Vom Hauptcharakter bis in die Nebencharaktere ebenso messerscharf ausgearbeitet wie die hintergründigen Beschreibungen der pointiert gewählten Wiener Örtlichkeiten. Göttlich schwarz zu lesen und herrlich spannend bis zur letzten Seite. Mit dem gewissen Nachbrenner, wenn man schon glaubt, dass alles ausgestanden ist.
Helmut Schneider, "Wien live", März 2005 Stefan Slupetzky schreibt bitterböse und dennoch lustige Krimis, die nur in Wien spielen können (...) Dass in diesem Kriminalfall das Wienerische nicht nur Lokalkolorit, sondern fixer Bestandteil des Werkes ist - dafür steht der Autor Stefan Slupetzky.
"amazon.de", März 2005 Die
Idee hinter der Story ist diabolischer als es Stephen Kings Alpträume sein können.
Ein paar Szenen sollte man eher nicht lesen, wenn man allein zuhause ist. Dabei
ist Lemmings Himmelfahrt vordergründig "nur" ein Wien-Krimi um den Ex-Bullen "Lemming", der das
Zeug zum Kultstatus hat. Wie im ersten Teil (die Himmelfahrt ist der zweite Lemming-Roman) gibt es
Atmosphäre der Donaustadt satt, schrullig-abgründige Typen zuhauf und ziemlich viel
Stimmung,
die mit dem von Touris geschätzten Wien-Bild eher wenig zu tun hat.
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